Das Zoom Reisejahr 2021 - Rückblick und Ausblick

Martin Skjeldal 30.12.2021

Das Reisejahr 2021 ist nun fast Geschichte. Es hat uns Hoffnung gegeben, trotz zahlreicher Rückschläge. Was wir dieses Jahr alles erlebt haben, könnt ihr in diesem Blogbeitrag nachlesen. Natürlich illustriert mit zahlreichen Fotos. Außerdem erzählen wir euch noch was wir für 2022 alles geplant haben.

DAS ZOOM REISEJAHR 2021 – RÜCKBLICK UND AUSBLICK

Auch das zweite Pandemiejahr war kein einfaches. Das dürfte jedem klar sein, wenn es um das Thema Reisen geht. Die Statistik fällt ernüchternd aus: Zehn Fotoreisen haben wir abgesagt, vier durchgeführt. Daneben konnten wir drei Inspektionsreisen für neue Reiseziele durchführen. Individuelles Reisen war deutlich leichter zu realisieren, denn die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes fallen dann weniger ins Gewicht und man kann kurzfristiger planen. Aller Widrigkeiten und Absagen zum Trotz kann ich für mich persönlich sagen es war ein gutes Jahr. Natürlich hätte man sich den wirtschaftlichen Schaden gerne erspart, aber man konnte eben auch sehen wie schön es noch immer ist die Welt zu erkunden. Und letzten Endes geht es uns doch genau darum. Erinnerungen zu sammeln, von denen wir unser Leben lang zehren können und diese Momente fotografisch zu verewigen.

Planbarkeit war gestern

Mit dieser Absicht konnte ich bereits Anfang des Jahres auf die Azoren reisen. Im Januar war der Tourismus dort noch nicht wieder existent, sodass wir auf dieser Inspektionsreise quasi alle Orte ganz für uns alleine hatten. Die Azoren sind eine absolute Traumdestination für Fotografie. Sie sind aufgrund unterschiedlicher Landschaftsformen und des vulkanischen Ursprungs sehr abwechslungsreich. Jede der Inseln hat ihren ganz eigenen Charakter. Dazu sind die Azoreninseln immer wieder für dramatisches Licht bekannt. Genau das wollen wir dann auf unserer Tour Premiere im Juni 2022 auch erleben und fotografieren. Wir arbeiten dort mit zwei lokalen Fotografen zusammen, um für perfekte Fotobedingungen zu sorgen. Zudem werden im Juni viele Pflanzen, wie die Tausendfach vorkommenden Hortensien, in allen möglichen Farben blühen und unsere Landschafsbilder entsprechend aufwerten. Ich bin sicher es wird eine tolle Zeit.

Zahlreiche Reiseabsagen im Frühjahr

Das Frühjahr 2021 war dann geprägt von zahlreichen Reiseabsagen. Patagonien, Namibia, Peru und die Azoren Premiere waren aufgrund COVID-19-bezogener Reisewarnungen nicht durchführbar. Die drei erstgenannten Fotoreisen wurden somit bereits zum zweiten Mal Corona-bedingt abgesagt beziehungsweise verschoben. Zu diesem Zeitpunkt hatte man allerdings noch die Hoffnung, dass die Impfkampagne im Laufe des Jahres ihre Wirkung entfaltet und die Planbarkeit wiederherstellt. Heute muss man sagen es war nicht mehr als ein frommer Wunsch, der sich bis heute noch nicht erfüllt hat. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Für Lateinamerika, wo wir traditionell sehr gut aufgestellt sind, wurden so ziemlich alle Reisewarnungen mittlerweile aufgehoben, denn die Lage hat sich dort stark verbessert. Das macht uns Hoffnung für 2022, denn wir haben dort weiterhin viel vor!

Zwei Inspektionsreisen für neue Reiseziele im Sommer: Süditalien und Tansania

Während die Deutschen dann hierzulande im Sommer die Küsten und Bergregionen gestürmt haben, war ich selbst in Süditalien und in Tansania. In Italien wollte ich mich umschauen nach einer möglichen Fotoreise, die nicht in Venedig oder der Toskana stattfindet, sondern das „echte“ Italien abbildet. Und ich muss sagen es war sehr schön und durchaus vielversprechend. Nicht nur die uralten Städte und Dörfer fand ich faszinierend, auch die Landschaften waren spannender als erwartet. Die Bilder dieser Tour liegen zurzeit noch unveröffentlicht auf dem Rechner. Das soll sich aber bald ändern.

Tansania im Juli war dann absolut beeindruckend! So viele Tiere hatte ich bis dato noch nie auf einem Fleck gesehen. Jeder Tag war ein faszinierendes Naturschauspiel. Der Höhepunkt war es natürlich die spektakulären Flussüberquerungen der Gnus zu erleben. Aber auch sonst war die schiere Anzahl an Wildtieren einfach nur beeindruckend. Ich freue mich schon sehr im nächsten Jahr zur gleichen Zeit wieder vor Ort zu sein.

Ersatzreise für Grönland: Islands Westfjorde

Im Spätsommer sollte dann eigentlich unsere Grönland Fotoexpedition auf dem Segelschiff Arktika stattfinden. Leider mussten wir sie aufgrund von Einreisebeschränkungen absagen. Deshalb hatten wir uns spontan dazu entschieden eine Segeltour durch Islands Westfjorde anzubieten, denn dort liegt auch der Heimathafen der Arktika und seiner Crew. Es war eine ziemlich besondere Fotoreise durch eine Ecke Islands, die weniger bekannt und überlaufen ist, bedingt auch durch ihre abgeschiedene Lage. Auch diese spontan organisierte Segeltour durch die Westfjorde hat allen gut gefallen. Im nächsten Jahr nehmen wir dann wieder einen neuen Anlauf für Ostgrönland. Ich werde ja nicht müde zu betonen, dass Ostgrönland 2019 eine der schönsten Reisen war, die ich je gemacht habe. Vielleicht sogar die schönste. Wenn ihr mal etwas ganz besonderes erleben möchtet und Grönland noch nicht kennt, dann ist diese Tour genau das richtige. Mehr Abstand geht nicht.

Heißer Herbst: Slowenien, Norwegen und Namibia

Etwas planmäßiger lief es für uns dann im Herbst. Zunächst gab es eine doppelte Premiere. Die Slowenien Tour haben wir im Oktober erstmals durchgeführt. Es ist ein wunderschönes und abwechslungsreiches Land zwischen Adria und Alpen, wo wir eine tolle Zeit verbracht haben. Zugleich war es auch das erste Mal, dass wir eine Tour entgegen einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes durchgeführt haben. Das hätte ich mir nie vorstellen können, aber Corona macht es möglich. Die COVID-19-bedingte Reisewarnung für Slowenien kam sehr kurzfristig aufgrund steigender Fallzahlen. In Absprache mit den Teilnehmern haben wir uns dazu entschlossen diese Reise trotzdem zu machen. Das Risiko erschien uns allen kontrollierbar und im Nachhinein war es auch die richtige Entscheidung. Überhaupt war es so, dass niemand die Reiseerlebnisse unserer Zoom-Reisen 2021 missen möchte. Das gilt auch für unsere Nordlichter Tour im November. Wir hatten sie dieses Mal stark verändert, denn wir waren nicht nur auf Nordlichter Jagd auf der Insel Kvaløya und in der Region Troms, sondern sind auch von Tromsø mit dem Segelschiff in die entlegenen Fjorde Nordnorwegens gefahren. Die Orcas und Buckelwale dort am mehreren Tagen hautnah zu erleben war ein einmaliges Erlebnis. Alle waren sehr beeindruckt.

Im südlichen Afrika mit Omikron

Ebenfalls im November hatten wir dann auch endlich unsere Fotoreisen Premiere in Namibia. Wir hatten sie bereits mehrfach aufgrund von Corona verschoben und so war die Erleichterung hier besonders groß. Mit 23 Tagen war diese Tour-Premiere auf eine echte Namibia XL Reise angewachsen. Für die Teilnehmer war Corona bis kurz vor der Heimreise dann auch ganz weit weg aufgrund der vielen tollen Reiseerlebnisse, die Namibia für unsere Gruppe bereit hielt. Drei Tage vor der geplanten Rückreise kam dann jedoch die erste Meldung zu Omikron und man war sich schlagartig bewusst, dass es eben doch nicht mehr die Welt von 2019 ist, in der wir heute leben. Wir haben jedenfalls ganz schön geschwitzt bis klar wurde, dass der Rückflug wie geplant stattfinden kann und auch unsere Gäste aus der Schweiz und Österreich nach Hause kommen würden. Für Namibia arbeiten wir übrigens gerade die Folgetour aus. Sie soll im April 2023 stattfinden und wird auch wieder etwas ganz Besonderes.

Zwei Absagen gab es im Herbst dann aber trotzdem noch. Die Länderkombinationen aus Argentinien und Bolivien sowie Guatemala und Costa Rica wurden aufgrund von Reisewarnungen abgesagt. Die Tatsache, dass die Reisewarnungen kurz vor geplantem Reisebeginn zurückgezogen wurden, nehmen wir sportlich und versuchen es einfach nächstes Jahr erneut! Leider sind Reisen, die zwei Länder beinhalten komplizierter geworden, denn wir hatten es dieses Jahr auch teilweise mit Corona-bedingten Grenzschließungen zu tun. Zum Glück steht die Öffnung der Grenze zwischen Argentinien und Chile kurz bevor, sodass wir unsere Patagonien Fotoreise im April dann hoffentlich planmäßig durchführen können.

Was bringt uns 2022?

Und wie geht es jetzt weiter? Mit einer Prognose für 2022 sieht es natürlich schwierig aus. Ich persönlich glaube schon, dass sich die Lage nun weiter verbessern wird und wir unsere Reisefreiheit sukzessive zurück bekommen. Die Welt wird lernen mit dem Virus zu leben. Die einen schaffen das besser, die anderen schlechter. Ich hoffe wir haben alle gelernt, dass es nur zusammen geht. Einen Überblick der geplanten Fotoreisen für das kommende Jahr könnt ihr euch auf unserer Expeditionsseite verschaffen. Zunächst wünsche ich Euch allen einen schönen Jahreswechsel und viel Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit für 2022. Und natürlich noch viele schöne Fotoreisen! ;)

 

alle Namibia Fotos © Dirk Steuerwald

 

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