Ende Juli war ich auf einer Safari in Tansania, um eine neue Fotoreise für euch vorzubereiten. Und ich muss sagen alle meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Eine derartige Fülle an Wildtieren hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Wir haben daraus eine super kompakte und abwechslungsreiche Tansania Fotoreise erstellt. Mehr dazu in diesem Artikel.
Gnu Herde während der Great Migration in der nördlichen Serengeti.
Ich weiß es geht vielen von euch genauso. Wen das Afrika Virus befallen hat, den lässt es nicht mehr los. Man will immer wieder dorthin zurück. Und ich denke für Fotografen gilt dies umso mehr. Die Farben, die vielen wilden Tiere, das Licht am Morgen und am späten Nachmittag. Alles unvergesslich und man kann nicht genug davon bekommen. Ich muss sagen auf meiner Inspektionsreise durch Tansania war jeder Tag gespickt mit Höhepunkten. Das beginnt meist schon vor dem Frühstück auf der ersten Pirschfahrt. Das Schöne ist ja, dass die Tiere genau zu den Zeiten am aktivsten sind, wenn das Licht am schönsten ist. Und so werden wir auf dieser Fotoreise wie so oft schon unterwegs sein, wenn die anderen Touristen noch am Frühstückbuffet stehen und auch dann noch fotografieren, wenn fast alle schon wieder im Camp oder im Hotel sind. Die Fotospots haben wir dann nicht selten ganz für uns allein.
Ich muss sagen ich bin schon mit großen Erwartungen nach Tansania gereist. Schließlich ist der Sommer die beste Reisezeit. Wie üblich sind die wilden Tiere in der Trockenzeit leichter aufzuspüren und in der Serengeti gibt es ja noch die Besonderheit der „Great Migration“. Insgesamt sind über eine Million Gnus dann auf dem Weg von der südlichen Serengeti in den Norden Tansanias. Das Ziel ist die Masai Mara im Süden Kenias, wo das Gras am grünsten ist. Dieser Kreislauf spielt sich jedes Jahr aufs Neue ab und ich kann euch berichten die Flussüberquerungen der Gnus sind wirklich spektakulär. Wir hatten das Glück an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Tausende Gnus dabei beobachten zu können wie sie sich unter Lebensgefahr in die Fluten stürzten, um am anderen Ufer ihre Wanderung fortzusetzen. Wir waren in unserem Land Cruiser jeweils in der ersten Reihe und konnten dieses fantastische Naturschauspiel hautnah verfolgen und fotografieren.
Aber auch ohne diese Besonderheit haben wir unglaublich viele Wildtiere gesehen. Elefantenherden, Löwen, Giraffen, Flusspferde und Krokodile. All diese Tiere haben wir praktisch täglich und auch in großer Anzahl angetroffen. Dazu konnten wir auch Leoparden und Geparden fotografieren. Zebras, Büffel, Antilopen, Hyänen und Paviane spielten da schon fast nur Nebenrollen, auch wenn man sie ebenfalls täglich beobachten konnte. Auch die Vogelwelt ist übrigens sehr artenreich und es gibt einige sehr schöne Exemplare. Insgesamt ist der Artenreichtum riesig und man findet häufig Landschaften vor, die übersäht sind mit Wildtieren. Ich bin ja der Meinung jedes Landschaftsfoto sollte im Idealfall auch etwas Lebendiges beinhalten und in Tansania kann man eigentlich davon ausgehen, dass immer irgendein Tier durchs Bild läuft. :) Manche Plätze sind derart von Tieren bevölkert, dass sie mich an Wimmelbilder erinnerten, die ich von meinen Kindern kenne. Da gibt es einfach in jeder Ecke etwas Neues zu entdecken.
Außerdem bin ich sehr froh, dass wir mit Michael einen sehr erfahrenen Guide und Fahrer haben, der im wahrsten Sinne des Wortes auch gewillt ist die Extra-Meile zu gehen beziehungsweise zu fahren. Das ist nicht ganz selbstverständlich, denn natürlich gibt es auch in der Serengeti einige Veranstalter, die nur ihr Standardprogramm abspulen und das war´s. Mit Michael habe ich die „Hauptstraßen“ auch immer wieder verlassen und so hatten wir viele Orte und Tiere ganz für uns allein. Für Reisende wie uns hat er übrigens einen ganz eigenen Ausdruck etabliert. Er sprach in diesem Zusammenhang augenzwinkernd von „Six to Six Safaris“, was soviel bedeutet, dass Safari Gäste wie wir am liebsten von morgens bis abends unterwegs sein wollen. Michael nimmt diese Herausforderung gerne an, denn er liebt es selbst draußen unterwegs zu sein. Natürlich müssen auch unsere Fahrer mal verschnaufen, genauso wie ihr. Das bedeutet wir können nicht jeden Tag ans Limit gehen, aber es ist gut zu wissen wir haben motivierte Partner, die alles möglich machen was notwendig ist, um eine perfekt organisierte Fotoreise zu veranstalten. In diesem Sinne sind wir übrigens eher die Ausnahme. Ich habe erfahren deutsche Touristen in Tansania sind wohl im Allgemeinen eher dieser Typ Explorer, während die meisten Gäste anderer Nationalitäten (ich würde mal vermuten Schweizer und Österreicher sind hier ebenfalls ausgenommen) nur mal zwei, drei Stunden Safari machen möchten und dann zurück ins Camp wollen zum Entspannen. Unser Entdeckergeist wurde uns also quasi in die Wiege gelegt. Was sich übrigens ebenfalls anbietet, vor allem auch aus fotografischen Gesichtspunkten, ist es den Tag in zwei Hälften zu teilen. Dann kann man das beste Licht um den Sonnenaufgang mitnehmen und am frühen Morgen und dann wieder am späten Nachmittag bis zum Sonnenuntergang. So hat man circa fünf bis sechs Stunden schönes Licht. Zwischen 10/11 und 15/16 Uhr brennt die Sonne doch ganz schön unerbittlich vom Himmel. Das bedeutet nicht, dass es dann unerträglich heiß ist und man Garnichts fotografieren kann. Wir waren auch zu diesen Zeiten regelmäßig unterwegs, aber es sind schon weniger Tiere zu sehen und das Licht ist nicht vergleichbar mit den warmen Farbtönen, die es morgens und abends hat.
In unseren Bush Camps sind wir übrigens immer mittendrin. Es sind die perfekten Unterkünfte, die mitten in der Wildnis liegen und einem das Gefühl geben, dass nichts mehr zwischen Wildnis und Mensch liegt. Das Camp in der nördlichen Serengeti ist übrigens mobil, was bedeutet es wechselt je nach Jahreszeit den Standort. Die Betreiber ziehen also mit den Wildtieren. Anfang des Jahres sind die Landschaften der südlichen Serengeti sattgrün und das ist ebenfalls eine fotografisch sehr reizvolle Zeit. Dann ist die sogenannte „Calving Season“, wenn die Gnus und andere Tiere ihre Jungen zur Welt bringen. Auch für die Vogelfotografie ist es dann am besten. Das wäre somit also eine mögliche weitere Zoom Fotoreise. Aus fotografischer Sicht war ich übrigens überrascht, dass trotz der Trockenheit in der Serengeti auch immer wieder ganz spannende Wolkenformationen zu sehen waren, was die Fotos definitiv aufwertet.
Neben dem großen Highlight Serengeti mit seiner großen Gnu-Wanderung gibt es noch zwei weitere Nationalparks in Tansania, die wir ebenfalls mit euch besuchen möchten. Zum einen ist das der Ngorongoro Krater. Hier haben mich vor allem die Fahrten entlang des Kraterrandes beeindruckt über die man das Innere der riesigen Kraterfläche erreicht. Oben am Rand des Kraters und an den Abhängen sind sattgrüne Wälder und Pflanzen vorherrschend, was mich aufgrund der Luftfeuchtigkeit an Nebelwälder erinnerte. Das ist ein schöner Kontrast zur Serengeti, die zu dieser Jahreszeit sehr trocken und einfarbig ist. Außerdem gibt es weiter unten im Krater mittlerweile durch Überschwemmungen ein neu entstandenes Feuchtgebiet mit Flamingos und einem wunderschönen Farbspiel, das wir auch von unseren Altiplano-Touren in Südamerika kennen. Der Ngorongoro Krater bietet auch die Chance die vom Aussterben bedrohten Schwarzen Nashörner zu sehen. Leider ist es uns diesmal nicht geglückt und somit ist dies die einzige begehrte Wildtier-Art, die ich auf dieser Inspektionsreise nicht fotografieren konnte. Das haben wir uns nämlich für die erste Zoom-Gruppe aufgehoben! ;)
Schließlich hatten wir am Ende der Inspektionsreise noch einen Tag Safari im Tarangire Nationalpark. Und auch in diesem Fall bin ich wirklich sehr froh, dass wir ihn mit euch auf unserer Tansania Fotoreise besuchen werden. Ich habe festgestellt jeder Nationalpark Tansanias hat seinen ganz eigenen Charakter, sodass es sich keinesfalls anfühlt wie das immer gleiche Safari-Erlebnis. Im Tarangire hat mir vor allem die abwechslungsreiche Landschaft gefallen. Die Vegetation ist dort etwas dichter und es gibt außerdem einige der sehr fotogenen und markanten Affenbrotbäume. Besonders gut gefallen hat es mir am breiten Flussbett des Tarangire Flusses, durch das große Elefanten- und Giraffenherden gezogen sind. Kaum zu glauben, aber fast alle diese Orte hatten wir ganz für uns alleine. Das macht diese Momente und Begegnungen wirklich einzigartig. Ich denke insgesamt haben wir für diese Fotoreise eine sehr gute Balance gefunden. Das ist auch ein Kompliment an unseren Partner vor Ort, denn am ursprünglich vorgeschlagenen Reiseverlauf müssen wir nur noch einige Details ändern und nichts mehr am grundsätzlichen Ablauf.
Was ich zusätzlich noch eingeplant habe, ist ein Rundgang durch einen Ort, den ich spontan mit Michael organisiert hatte und der euch auf eindrucksvolle Art und Weise das Leben der Landbevölkerung Tansanias näherbringt. Und mit Landbevölkerung meine ich nicht die Masai, die wir mit euch ebenfalls in einer kleinen, kaum besuchten Siedlung besuchen werden. Ich spreche vielmehr von einem Ort in dem wir einen authentischen Eindruck vom Leben in Tansania bekommen. Wir werden dort mit dem lokalen Guide Juma unterwegs sein. Er hat das auf meiner Inspektions-Tour echt super gemacht. Vor Ort kennt er wirklich jeden, sodass man überall ins Gespräch kommt. Durch das Vertrauen der Menschen in seine Arbeit eröffnen sich dann viele tolle und spontane Fotogelegenheiten. So war ich zum Beispiel auf einmal umringt von einer Schulklasse, konnte die Arbeiter auf einer Bananenplantage fotografieren und sogar Bananen Bier probieren (leider nicht so lecker...). Überhaupt muss man sagen die Gastfreundschaft ist groß in Tansania. Man fühlt sich jederzeit wohl und sicher. „Hakuna Matata“ und „Jambo Jambo“ sind Wörter, die ihr euch auf jeden Fall schon einmal einprägen solltet!
Kürzlich bin ich übrigens gefragt worden warum man eine Safari mit Zoom-Expeditions machen sollte, wo es doch in Tansania hauptsächlich um Wildlife Fotografie geht. Da ginge es ja weniger darum Fotolocations zu scouten, sondern mehr darum die Tiere zu beobachten und dort zu fotografieren wo man sie eben antrifft, was man ja selbst gar nicht beeinflussen könne. Sowas könne man doch auch individuell organisieren. Darauf möchte ich noch kurz eingehen, denn es ist für euch vielleicht auch von Interesse. Im Prinzip ist dies ein berechtigter Einwand aus Sicht all derer, denen es bei uns hauptsächlich um die fotografische Planung geht und weniger um Anleitung und fotografische Betreuung. Allerdings ist es dann doch nicht ganz so einfach. Zunächst verweise ich auf das oben schon erwähnte bezüglich der richtigen Fahrer/Guides. Das kann im Prinzip schon das gesamte Safari Erlebnis zerstören. Ein unsensibler Fahrer, der nur seine Standardtour macht und keine Ahnung von der Region hat, der wird nicht dieselbe Anzahl an Tieren finden und den Reisenden mit seinem halsbrecherischen Fahrstil vielleicht noch in den Wahnsinn treiben. Hinzu kommen die genervten Gesichter anderer Personen mit denen man möglicherweise im selben Fahrzeug sitzt, wenn man auf den ganz besonderen Moment wartet, während der Rest der Reisegruppe längst genug gesehen hat und eigentlich am liebsten schon wieder zurück ins Camp möchte. Außerdem habe ich natürlich trotzdem einige besonders schöne Orte auf dem Schirm, an denen ich mit euch gerne fotografieren möchte. Es ist definitiv von Vorteil, wenn man die Region schon kennt, sonst hätte ich mir ja auch diese Inspektionsreise sparen können.
Unser Guide Michael hat übrigens Wildlife Management studiert. Das bedeutet er hat nicht nur den nötigen Respekt vor den Tieren, sondern er kennt auch ihre Gewohnheiten. Er kann uns viele interessante Fakten nennen und von spannenden Erlebnissen seiner jahrelangen Tätigkeit als Wildlife Guide berichten. Die Tatsache, dass wir zweimal die Flussüberquerungen der Gnus hautnah aus nächster Nähe beobachten konnten war sicher kein Zufall. Michael kann aber nicht nur die Tiere sehr gut aufspüren, sondern er kennt auch die Tageszeiten mit dem höchsten Besucheraufkommen. Dadurch ist es uns möglich an einigen neuralgischen Punkten, wie dem Ngorongoro Krater, dafür zu sorgen, dass wir nicht den ganzen Tag in einer Fahrzeugkolonne stecken, sondern vielmehr das Gefühl haben auf unserer ganz persönlichen Expeditionsreise zu sein. Von seiner Arbeitsethik hatte ich ja schon berichtet. Ich stelle zudem immer wieder fest, dass die besten Guides ihre Zeit genauso wie wir am liebsten draußen in der Natur verbringen. Last but not least gibt es aber noch ein ganz anderes Argument, das bei oben genannter Betrachtungsweise ganz außen vor gelassen wurde. Nichts ist doch schöner als diese wunderbaren Safari Erlebnisse mit einer Gruppe Gleichgesinnter zu teilen. Abends nochmals die Höhepunkte des Tages Revue passieren zu lassen bei einem kühlen Serengeti Bier. Das hat mir jedenfalls ein bisschen gefehlt auf meiner Inspektionsreise und deswegen freue ich mich schon sehr auf die Zoom Premiere in Tansania nächstes Jahr! Von unserer Seite ist die Planung getan und davon werdet ihr ganz sicher auch profitieren. Das kann ich euch versprechen!